DIE ADLER - LANGER DRUCKPUNKTE

Hinweise auf versteckte Störfelder 

Die Entdecker dieser wichtigen Reflexpunkte im Cervikalbereich sind Dr. Ernesto Adler, der als Zahnarzt in Spanien arbeitete ,und Dr. Hans Langer, Augenarzt in Deutschland.

Dr. Adler war ein international anerkannter Spezialist für Störfeldsuche.
Im Jahre 1973 veröffentlichte er im Rahmen seiner Mitarbeit in der deutschen medizinischen Arbeitsgemeinschaft für Herd und Regulationsforschung seine damals bereits über 20 jährigen Erfahrungen über Störfelder im Trigeminusbereich und deren Auswirkungen auf Allgemeinerkrankungen. Trotz der ausführlichen Darstellung vieler Patientenfälle mit umfassenden Bildmaterial wurde dieses Wissen, das in intensiver Zusammenarbeit mit Dr. Huneke (Neuraltherapie), Prof. Pischinger (Grundsystem), Primanius Altmann von der Universität Wien sowie Prof. Thielemann (damals Leiter der deutschen Arbeitsgemeinschaft für Herd- und Regulationsforschung) zusammengetragen worden war, nie zum Allgemeingut der Medizin und Zahnmedizin.
Zusammengefasst wurde all dieses Wissen sowie die genaue Darstellung der Adler`schen Druckpunkte in dem Buch „Allgemeinerkrankungen durch Störfelder im Trigeminusbereich“, dass 2004 bereits in der 5. Auflage erschienen ist.
Dr. Hans Langer ist Augenarzt in Deutschland. Er differenzierte die einzelnen Punkte auf der Basis der Erkenntnisse von Dr. Adler und entwickelte eine einfache Untersuchungsmethode für diese Reflexpunkte.
Als „Adler-Langer`sche Druckpunkte“ sind diesen cervikalen Reflexzonen 1980 offiziell in die medizinische Literatur eingegangen.
 Dr. Hans Langer  Dr. Ernesto Adler

Lage der Adler-Langer`schen Druckpunkte

Diese Druckpunkte liegen suboccipital im Bereich des N. occipitalis minor und paravertebral im Bereich der Querfortsätze von C1 – C7.
Druckpunkte suboccipital über C1 geben uns Hinweise auf Störfelder in der Stirnhöhle und dem oberen Nasenraum.
Druckpunkte in Höhe C1 stehen für Belastungen der Kieferhöhle und dem unteren Nasenraum.
Schmerzhafte Verquellungen über dem Querfortsatz bei C2 weisen auf Zahnstörfelder auf dieser Körperseite im Oberkiefer, bei C3 im Unterkiefer hin.
Sind die Bereiche C4 – C7 schmerzhaft, liegen alte chronische, speziell bei C7 auch häufig akute tonsilläre Prozesse oder Ohrinfektionen vor.
Sehr häufig ist in diesem Zusammenhang auch ein größeres Areal am oberen Rand des M. trapezius pars descendens mit einem Maximalpunkt an dem Akupunkturpunkt 3E15 sehr schmerzhaft.

All diese Reflexzonen und ihre räumlich Zuordnung sind in dieser Abbildung dargestellt:
 
 aus MAPS (J.M. Gleditsch)

Untersuchung der Druckpunkte


Die Untersuchung erfolgt am sitzenden Patienten. Der Kopf ist leicht vornüber gebeugt, eine Hand des Untersuchers stützt die Stirn des Patienten. Man tastet mit dem Zeigefinger rechts und links abwechselnd in gleicher Höhe wechselseitig Wirbel für Wirbel abwärts. Geringe Seitneigung der HWS, hin zur untersuchten Seite, erleichtert das Auffinden der Druckpunkte.
Zum besseren Seitenvergleich ist auch die Palpation bei vorgeneigtem Kopf gleichzeitig links und rechts mit Daumen und Zeigefinger einer Hand in gleicher Höhe der Querfortsätze möglich.
Der Patient gibt an, in welcher Höhe die maximalen Schmerzareale sind. Der Untersucher findet meistens hier kleine, schmerzhafte Verquellungszonen, die sich ähnlich wie akute neurolymphatische Punkte anfühlen und wie diese eine positive Therapielokalisation haben.

Wertung der Druckpunkte – Abweichung von der Norm

Die Erfahrung dieser manuellen Untersuchung  vieler Therapeuten zeigt, dass beim Vorliegen mehrerer schmerzhafter Areale dort das Hauptstörfeld liegt, wo der maximale Schmerzpunkt durch den Patienten angegeben wird.
 Dies ist ein wichtiger Hinweis für die Reihenfolge der Herdsanierung.
Findet man von C1 – C7 überall druckschmerzhafte Punkte, ist dies fast in allen Fällen ein Hinweis auf bereits seit der Kindheit bestehende tonsilläre eitrige Prozesse. Dabei können die Tonsillen bereits seit vielen Jahren entfernt sein.
Ein Fehlen von Druckpunkten bei bestehenden klaren Hinweisen von Infektionen finden wir manchmal bei Kindern wegen der noch hohen Elastizität der Wirbelsäule sowie der Muskulatur
 Bei Erwachsenen können  Druckpunkte bei sehr kurzer Krankheitsdauer oder direkt am Krankheitsbeginn fehlen.
Ein geschwächtes Immunsystem sowie Behandlungen mit Regulationsblockern wie Corticoiden oder Psychopharmakas reduziert die Aufquellung dieser Reflexzonen .
Spätere Untersuchungen von Herrn Dr. Langer ergaben Hinweise darauf, dass Organstörungen von Herz, Magen, Leber, Galle, Pankreas, Niere und Blase ebenfalls reflektorisch eine Verquellung im Bereich von C3, seltener von C4, bewirken können. Diese Zusammenhänge werden dabei über neuroanatomische Verbindungen erklärt und konnten mittels Neuraltherapie durch Dr. Langer auch nachgewiesen werden .
Des weiteren scheint ein Zusammenhang zwischen Störfeldern im gynäkologischen Raum und Druckpunkten suboccipital entlang der Linea nuchea zu bestehen. Bei diesen Patienten ist häufig auch der Akupunkturpunkt Kreislauf/Sexus 6 und der Alarmpunkt für die Unterleibsorgane KG 2 druckschmerzhaft . 
 
Verwendung der Adler-Langer-Druckpunkte mit der Applied Kinesiology

Die im Rahmen der manuellen Palpation der cervikalen Region gefundenen schmerzhaften und akuten Adler-Langer-Druckpunkte geben Hinweise auf die genauer zu untersuchende Region des Kopfes oder auch der Organe. Aktive Adler-Langer-Druckpunkte haben eine positive Therapielokalisation.
Im nächsten Schritt werden je nach Höhe der Schmerzhaftigkeit im cervikalen Bereich über Therapielokalisation oder Challenge die Nebenhöhlen, die Zähne im Ober- und Unterkiefer oder die Tonsillenregion untersucht. Finden wir dort eine positive Therapielokalisation oder einen positiven Challenge, sollte versucht werden, mittels Doppeltherapielokalisation der Zusammenhang des gefundenen Herdareals mit der  schmerzhaften cervikalen Reflexzone herzustellen.
Die verdächtige Herdstelle ( Zahn, Nebenhöhle, Tonsille ) wird nun mit einem AK-getesteten Neuraltherapeutikum umspritzt.
Danach verschwinden die cervikalen Verquellungen meist vollständig; der Druckschmerz reduziert sich – oft verblüffend für den Patienten – auf ein Minimum.
Bestehende Rotations- – oder Seitneigungseinschränkungen der Halswirbelsäule lösen sich ebenfalls sehr häufig  auf.
Finden sich im Bereich der Unterkieferzähne keinerlei Störfelder und liegt dennoch eine schmerzhafte Verquellung im Bereich C3 vor, sollten mittels Therapielokalisation die Alarmpunkte der Organe Herz, Magen, Leber, Galle, Pankreas, Niere oder Blase untersucht und eventuelle Zusammenhänge für Störungen mittels Doppeltherapielokalisation zu der schmerzhaften Region C3 hergestellt werden. Auf diese Art und Weise lassen sich schnell und effektiv durch die Verbindung von Palpation und TL/CH mit AK-Untersuchung Organstörungen feststellen, die mit herkömmlichen klinischen Maßnahmen häufig nicht auffindbar sind. Das gleiche Vorgehen empfiehlt sich bei druckschmerzhaften Punkten in der Regio C0 ( Linea nuchae ) und Verdacht auf gynäkologische Probleme. Hier werden die Punkte Kreislauf/Sexus 6 und Konzeptionsgefäß 2 meist palpatorisch als druckschmerzhaft gefunden und sind mittels Doppeltherapielokalisation zu der schmerzhaften Region bei C0 aufhebbar.


                                      


Die Adler-Langerschen Druckpunkte als Erfolgskontrolle der Therapie


Die Adler-Langerschen Druckpunkte verschwinden als Zeichen einer optimalen Therapie nach Sanierung der Störfelder in Nebenhöhlen, Ohren, an Zähnen oder den Tonsillen sowie an gestörten Organen vollständig. Die Überprüfung erfolgt mittels Palpation und auch mit Therapielokalisation, die nach erfolgreicher Behandlung aufgehoben ist.
Zusammenfassend helfen uns die Adler-Langerpunkte schnell und ohne aufwendige Diagnostik wie CT oder MRT zu einer schnellen Übersichtsdiagnose bei unklaren Herdgeschehen speziell im Kopfbereich aber auch bei Organstörungen, die klinisch nicht manifest sind.
Die Höhe des schmerzhaften cervikalen Areals führt uns zielgerichtet zur manuellen Untersuchung und Testung mittels Therapielokalisation oder Challenge durch AK in der betroffenen Region. Zusammenhänge werden über die Doppeltherapielokalisation bestätigt. Der Behandlungserfolg ist wiederum durch Palpation (Verschwinden des Druckschmerzes) und AK-Testung (Aufhebung der positiven Therapielokalisation) überprüfbar.
Zu einer guten medizinischen Behandlung gehört sicher die Elimination aller Störfelder , die die Gesundheit unserer Patienten zusätzlich beeinträchtigen. 


Die Adler-Langer Druckpunkte sind dabei im Zusammenspiel mit  Applied Kinesiology ein effektives Hilfsmittel.
 
An einem Patientenfall unserer Praxis soll das praktische Vorgehen dargestellt werden:
Es handelt es sich um einen Profisportler, der wegen rezivierender Muskelverletzungen über 9 Monate im rechten m. Quadrizeps zur Abklärung in unsere Praxis überwiesen wurde.
Auffällig druckschmerzhaft war der Adler-Langerpunkt C2 rechts. Das Röntgenbild zeigte am oberen 1. Molaren rechts eine vollständige Wurzelfüllungen ohne Veränderungen der Knochenstruktur.
 Im AK-Test hatte dieser Molar  eine positive Therapielokalisation und einen positiven Challenge.
Dieser war aufhebbar durch die Doppeltherapielokalisation zu der schmerzhaften Region bei C2 rechts. Auch die Doppeltherapielokalisation vom betreffenden Zahn zur Verletzungsstelle im M. quadrizeps ergab einen Zusammenhang zwischen Zahn und Muskel. Da das Röntgenbild jedoch keinerlei Pathologie zeigte, lehnten 2 Kieferchirurgen die Entfernung dieses Zahnes ab. Wir führten daraufhin eine Neuraltherapie mit AK-getesteten 1%igem Procain im Bereich des betreffenden Zahnes durch. Nach Auskunft des betreuenden Sportmediziners war danach eine schmerzfreie Belastung des Muskels möglich, die über 20 Stunden anhielt. Ich entfernte daraufhin diesen Zahn und bereits 1 Woche später konnte der Sportler sein volles Trainingsprogramm wieder aufnehmen. Die Muskelverletzung an diesem Muskel ist seit dieser Zeit nicht wieder aufgetreten. Am Röntgenbild ist die vollständige Wurzelfüllung des 1. oberen rechten Molaren zu sehen ohne Hinweis auf eine Entzündung. Der entfernte Zahn jedoch zeigt das Störfeld. Der aus der Zahnwurzel herausragende Stift stellte eine Dauerreizung der Kieferhöhlenschleimhaut bei jeder Zahnbelastung dar.

   

Unter meinen Patienten gibt es viele solche primär unklaren Krankheitsbilder, die mit Hilfe der Adler-Langerschen Druckpunkte und unter Einsatz der AK-Testung geheilt oder deutlich gebessert werden konnten.
Jeder ganzheitlich arbeitender Therapeut sollte diese hilfreichen Reflexpunkte zum Nutzen seiner Patienten in sein Untersuchungsspektrum einbauen.
 
Dr. R. Meierhöfer
www.drmeierhoefer.de

 

 Literatur :  
 Adler , E  : Störfeld und Herd im Trigeminusbereich,  5. Auflage 2004, GGM Heidelberg 
 Gleditsch J.M.:  MAPS Hippokrates Verlag Stuttgart 2002
 Langer,H :  Sonderdruck aus ZÄN , Heft 10 ,Oktober 1994 35. Jahrgang Seite 712-716 , 
 Med. Verlaggesellschaft Uelzen
 Langer, H:  Aktuelle Beiträge zur Neuraltherapie nach Huneke  ,Band 15
 Herausgeber P.Dorsch, Karl.F. Haug Verlag Heidelberg    
 IMAK: Aktuelle Kursunterlagen zur Ausbildung in Applied Kinesiology aus den Kursen
Stomatognates System/ Orale Orthopädie und Dental 1, Friesach 2005