Magnetfeldresonanztherapie - Einsatz in der Zahnarztpraxis

Der Einsatz pulsierender Magnetfelder nimmt in vielen Bereichen der Medizin immer mehr zu. Die Summe der inzwischen auch wissenschaftlich beschriebenen positiven Wirkungen dieser Therapie auf den Körper nützen wir in unserer zahnärztlichen Praxis seit 3 Jahren mit großem Erfolg.

Nach einem schweren Unfall unserer Tochter, bei der die multiplen Knochenbrüche lange nicht heilten, brachte meine Frau ein Magnetfeld und umfangreiche Literatur über den Einsatz dieser Behandlungsmethode mit nach Hause. Die beschriebenen Einsatzmöglichkeiten der Magnetfeldresonanztherapie (MFT) weckten in mir viele Ideen, dieses Therapiespektrum auch in meiner naturheilkundlich ausgerichteten Zahnarztpraxis einzusetzen. Nach dem raschen Heilerfolg durch MFT bei unserer Tochter begannen wir 1997 mit unseren zahnärztlichen Praxisstudien.

Einsatzgebiete von MFT in unserer Praxis :

Einer unserer Praxisschwerpunkte liegt seit Jahren in der Behandlung des Kiefergelenks und der dazugehörigen Muskulatur. Das Krankheitsbild geht häufig einher mit eingeschränkter Mundöffnung, Beschwerden des Kiefergelenks sowie der gesamten Kaumuskulatur einschließlich der zugehörigen Hals- und Nackenmuskulatur.


a) Patienten mit akuten Kiefergelenkstraumen nach Stürzen und Unfällen :

Vor Einsatz der Magnetfeldresonanztherapie wurde als Meßparameter die maximal mögliche schmerzfreie Mundöffnung gemessen. Danach wurde der Patient 8 Minuten mit der Ganzkörpermatte und danach an jedem Kiefergelenk nochmals je 8 Minuten mit dem Magnetfeldstab behandelt. Nach Einsatz dieser Therapie verbesserte sich die messbare schmerzfreie Mundöffnung im Durchschnitt um 10%. Insgesamt verkürzte sich die Heilungszeit bei Patienten mit akuten Kiefergelenkstraumen - verglichen mit unseren früheren Therapien - erheblich.

b) Patienten mit Schienentherapie :

Bei Patienten mit Kiefergelenksfehlstellungen liegt in fast allen Fällen auch eine stark verspannte Muskulatur vor. Aus diesem Grund ist eine optimale Zuordnung des Oberkiefers zum Unterkiefer, bei der auch gesamtorthopädische Auswirkungen berücksichtigt werden sollten, nur sehr schwer möglich. Hier hat es sich bewährt, vor der Bissnahme MFT in Zusammenhang mit manueller Therapie durchzuführen. Dadurch ergibt sich eine Entspannung der Gesamtmuskulatur und somit eine wesentlich verbesserte myozentrische Bissnahme. Dabei wird der Patient 8 Minuten mit der Magnetfeldmatte und zusätzlich 8 Minuten mit dem Magnetfeldkissen, liegend an der Lineanuchae, vor der Bissnahme behandelt.
Desweiteren setzen wir MFT bei allen Schienenpatienten als Begleitbehandlung zur notwendigen Physiotherapie ein. Diese Vorgehensweise hat insgesamt die Erfolgsquote bei der Behandlung von Patienten mit Kiefergelenksfehlfunktionen sowohl durch die muskuläre Entspannung als auch durch die Verbesserung der gesamten körperlichen Situation wesentlich erhöht.

c) Magnetfeldresonanztherapie und Paradontalbehandlung :

Paradontale Einbrüche, d. h. der Abbau des knöchernen Zahnhalteapparates mit der Folge von Zahnlockerungen haben zweifellos neben der bakteriellen Genese auch eine Ursache in einem Mangel an Spurenelementen und Vitaminen. Bekannt ist hierbei vor allem der Mangel an Vitamin C, der schon bei alten Seefahrern zum Skorbut führte. Zusätzlich löst die bei vielen Patienten vorhandene Übersäuerung in den Körpergeweben Calcium aus dem Knochen, was ebenfalls zum Abbau des Zahnhalteapparates - ähnlich wie bei der Osteoporose - führt.
Aus diesem Grund setzen wir im Rahmen der üblichen chirurgischen paradontalen Therapie zusätzlich die Substitution von orthomolekularen Substanzen ein. In welchen Bereichen Mängel vorliegen, wird mit Hilfe einer Vollblutanalyse und nach Testung mit Applied Kinesiology festgelegt. Mit Hilfe der Magnetfeldresonanztherapie, die die Spannung der Zellwand reguliert, wird der Einbau dieser Substanzen in die Körperzelle verbessert. Zusätzlich kann die MFT die Wundheilung im Operationsgebiet beschleunigen. Im Rahmen der paradontalen Therapie setzen wir die Magnetfeldresonanztherapie lokal mit dem Magnetfeldstab an Zähnen ein, bei denen mit Knochenaufbaumaterialen (Tricalciumphosphate, Bio-oss u. ä.) oder mit Emdogain (knöcherne Keimzellen) ein Knochenaufbau erreicht werden soll. Die begleitende MFT besteht in einer täglichen Anwendung des Magnetfeldstabes über 14 Tage bis 3 Wochen lokal an den Knochenbezirken, an denen der Knochenaufbau vorgenommen wurde. An allen bisher so therapierten 9 Fällen konnte bereits kurz nach dem chirurgischen Eingriff eine gesunde Oberflächenstruktur der Schleimhaut festgestellt werden. Klinisch zeigte sich nach kurzer Zeit eine schnellere Festigung der teilweise gelockerten Zähne. Soweit die Behandlungsfälle länger als 9 Monate zurückliegen konnte die gute Knochenheilung auch bereits radiologisch nachgewiesen werden.

d) Einsatz der Magnetfeldresonanztherapie bei kieferostitischen Herden, d. h. bei bakteriellen Entzündungsherden im Kieferknochen :

Häufig bleiben nach Entfernung von beherdeten Zähnen Restbakterien im Körper zurück, die über viele Jahre eine Belastung des Lymphsystems darstellen können und bei Schwächung des Immunsystems auch in peripheren Strukturen als sogenannte "odontogene Störfelder" Krankheiten auslösen. Mit Hilfe der Elektroakupunktur nach Voll oder der Applied Kinesiology ist es möglich, diese Herde zu lokalisieren oder auch Zusammenhänge mit der Peripherie festzustellen. Um operative Eingriffe im Knochen zu vermeiden, wird in vielen Fällen mit Hilfe von ausgetesteten kieferostitischen Nosoden unter Begleitbehandlung von Lymphmitteln und wenn nötig - mit Spurenelementen versucht, das Immunsystem des Körpers zentral und auch lokal zu aktivieren und den Herd abzubauen.
Bei diesen Nosodenbehandlungen setzen wir als Begleittherapie den Magnetfeldstab ein. In 6 von 7 Fällen konnte nach 14tägiger regelmäßiger Anwendung von MFT der ostitische Herd mittels Testung mit Applied Kinesiology nicht mehr nachgewiesen werden.


e) Weitere Einsatzmöglichkeiten der Magnetfeldresonanztherapie in der zahnärztlichen Praxis :

Bei starken Neuritiden am Austrittspunkt des N. mentalis und des N. intraorbitalis konnte durch ein- bis zweimalige Anwendung des Magnetfeldstabes eine schnelle Schmerzreduzierung erreicht werden. Das gleiche gilt für schwere Entfernungen von Weisheitszähnen, wobei auch hier die äußerst schnelle oberflächliche Wundheilung auffällig ist.

Zusammenfassung :

Neben den hier aufgeführten Anwendungsbereichen der Magnetfeldresonanztherapie gibt es sicher noch ein weites Spektrum der Einsatzmöglichkeiten in der zahnärztlichen Praxis. So versuchen wir derzeit, die Ausleitungsfähigkeit des Körpers bei Schwermetallentgiftungen oder in anderen Ausleitungstherapien mit Hilfe der MFT zu verbessern. Wichtig erscheint mir der Hinweis, dass wir bei jedem Patienten die ideale Einstiegsschwingung (Amplitudenfenster) mit Hilfe der Applied Kinesiology austesten. Das vergrößert nach unserer Erfahrung den Erfolg, da der Patient genau mit der für ihn passenden Schwingung behandelt wird. Desweiteren konnten wir somit feststellen, dass ca. 5 - 10% unserer Patienten aufgrund bestehender Störungen (geopathische Belastungen, massive Leberbelastungen) momentan für Magnetfeldresonanztherapie nicht geeignet waren.
Die genaue Vorgehensweise der Austestung der idealen Einstiegsschwingung für den Patienten wurde in der Juniausgabe 2000 im Medical Journal of Applied Kinesiology veröffentlicht. Aufgrund der von uns gemachten Erfahrungen möchten wir in unserer Zahnarztpraxis auf die Magnetfeldresonanztherapie als begleitende, sehr wirkungsvolle Maßnahme nicht mehr verzichten.

Autor:
Dr. Rudolf Meierhöfer
www.drmeierhoefer.de

Literatur beim Verfasser